Über uns

 

Unseren ersten KfT-Westie, Percy, kauften wir im Jahre 1989 einfach als Familienhund. Ein erster Anlauf mit einem Hund von einem „Züchter“ aus der Tageszeitung scheiterte kläglich nach 2 Tagen und dem ersten Besuch beim Tierarzt. Wir hatten nach dem niederschmetternden Untersuchungsbefund (Gebissfehler, Darmprobleme etc.) glücklicherweise damals den Schneid, den Welpen wieder zurückzubringen. Hierbei ergab sich, da wir unangemeldet kamen, auch ein Blick hinter die Kulissen eines Hundevermehrers, was all unsere späteren Überlegungen und Handlungen in der Hundehaltung und -zucht beeinflusst hat.

 Nachdem sich die erste Enttäuschung gelegt hatte, machten wir einen neuen Anlauf, diesmal mit dem Wissen, dass es einen Rassezuchtverband (KfT) gibt, der mit seiner Welpenvermittlungsstelle weiterhelfen kann.  So fanden wir eine Züchterin in unserer Nähe. Ein Rüde ihres ersten Wurfes war noch zu haben und es begann unser zweiter Versuch unter dem Vorzeichen, bis zur Abgabe regelmäßig unseren zukünftigen Hund zu besuchen. Percy kam als in kleiner kräftiger Kerl zu uns und lernte den Tierarzt auch später nur kennen, wenn die jährlichen Impfen anstanden.    

 Auf Wunsch von Percys Züchterin stellten wir unseren Familienhund dann auch einmal auf einer Zuchtschau aus. Fast alle Welpen des Wurfes waren erschienen und Percy erhielt die beste Beurteilung von dem Richter. So stolperten wir in das "Abenteuer Hund", das uns bis heute gefangen hält. Wir besuchten weitere Ausstellungen, auf denen wir meist auf den Plätzen 2-4 in der Klasse landeten. Wir hatten große Hoffnungen aber wenig Ahnung vom Ausstellen und noch weniger vom ordnungsgemäßen Vorbereiten und Trimmen eines Hundes. Unsere Züchterin hatte ja selbst erst ihren ersten Wurf und so konnte allenfalls der Einäugige den Blinden an die Hand nehmen. Percys Tauglichkeit zum Deckrüden stellte sich später dann bereits beim ersten Versuch in Frage. Zu lange schon hatte er zu diesem Zeitpunkt als „behüteter“ Familienhund an seinen Instinkten vorbei leben müssen. Er war somit einfach nicht in der Lage, eine Hundedame glücklich zu machen, da er nie gelernt hatte, wie so etwas geht und fremde Hündinnen „zum Üben“ auch nicht zur Verfügung standen.

 Im Jahre 1994 zogen wir dann, damals noch als Mieter, in unser jetziges Haus und hatten somit Platz zur Verwirklichung eines Traumes, den wir damals schon sehr konkret träumten: Wir wollten eine Hündin anschaffen und mit der Zucht beginnen.

 Im Frühjahr 1995 absolvierten wir, nach dem Büffeln umfangreicher Theorie, die Zwingerzulassung. Als Zwinger- (Engl: Kennel) Namen wählten wir den Namen des ältesten schottischen Hochland-Regimentes „The Black Watch“, vorgestellt vor die zukünftigen Namen unserer Hunde. Ich hatte das Regiment während meiner Bundeswehr-Dienstzeit in Werl kennengelernt. Seit diesem Kontakt verkörperten der Name und das typische dunkle Schottenkaro, identisch übrigens mit dem Tartan des Clan Campbell of Argyll (Mitbegründer der Rasse und des ersten WHWT Clubs in England 1905), für mich die charakteristischen Eigenarten der Schotten: Selbstbewusstsein, Stolz, Ausdauer, Genügsamkeit, Loyalität und auch eine gehörige Portion Dickköpfigkeit – Wesensmerkmale, die wir auch im Westie wiedererkannt hatten und in unseren Hunden bewahren wollen. (Die Beschäftigung mit Schottland, über die Hunderasse hinaus, sollte später noch eine gewisse Eigenständigkeit erreichen). 

 Beim Erwerb unserer ersten Hündin, Lady, machten wir natürlich noch eine Menge Fehler bei der Auswahl. Immerhin waren wir in der Züchterszene noch blutige Neulinge und wirklich zu dumm, um zu erkennen wer uns wirklich weiterhelfen konnte. Wir waren einfach nur froh, überhaupt eine Hündin zur Zucht zu finden. Trotzdem stellte sich am Nikolaustag des Jahres 1996 unser erster Wurf, zwei Mädchen, ein. Die Aufzucht lief recht gut, und wir merkten bald zum ersten Mal, wie schwer es ist, die „richtigen“ Käufer für unsere Welpen zu finden.

 Nach Rücksprache mit unserer Zuchtwartin belegten wir Lady zur nächsten Hitze wieder. Am 2.Juli 1997 (dem Tag, an dem das Black Watch Regiment gemeinsam mit dem britischen Generalgouverneur als letzte militärische Einheit Großbritanniens HongKong verließ traf der zweite Black Watch-Wurf ein. Wir entschlossen uns, aus dem 5-er Wurf einen Rüden und eine Hündin zu behalten, denn wir wollten ja schnell einen gewissen Erfolg in der Szene erzielen. Heute wissen wir, dass unsere Zuchtwartin diesen Schritt zwar akzeptierte aber, unter Berufung auf den „gesunden Menschenverstand“,  sicherlich nicht so toll fand. Wir jedoch waren zu überzeugt von der Richtigkeit unseres Handelns, um ihre Andeutungen letztendlich zu verstehen!

 Britannia und Willi- unser neuer Nachwuchs - entpuppten sich mit 16 Wochen als rechte Rabauken, die in Begleitung der beiden erwachsenen Hunde bereits von Weitem jeden anderen Hund verbellten. Wir sannen auf Abhilfe und landeten so bei der Hundeschule Knollenborg , die wir vorher sehr misstrauisch auf ihre Qualität geprüft hatten. Unsere Hunde kamen zwar sehr spät in die Schule, aber bereits nach 2 Samstagen zeigte sich durch die intensiven Kontakte zu anderen Welpen beeindruckende Erfolge im Verhalten. Nach Beendigung des Welpenkurses stand daher für uns fest, dass wir nie wieder einen Welpen abgeben würden, der nicht von der 9. Woche bis mindestens zu seiner Abgabe an die neuen Besitzer in diese Schule gegangen ist! (-> Welpenaufzucht ) Die Kontakte zur Hundeschule förderten auch bei uns die intensive Beschäftigung mit dem Bereich des Hundeverhaltens und der Welpenprägung, einem Gebiet, dem wir heute einen gleichen Stellenwert wie der Genetik in unserer Zucht zugestehen.

 Einen entscheidenden Wendepunkt erreichte unser Kennel (diese Bezeichnung bevorzugen wir, da „Zwinger“ doch schon vom Wort her sehr negativ belegt ist) mit dem ersten Wurf aus Britannia im Sommer 1999. Nachdem unsere 6 Welpen die Augen geöffnet hatten, bemerkten wir eine eigenartige Veränderung der Pupillen. Untersuchungen in den folgenden Wochen ergaben eine genetisch bedingte Erkrankung der Augen bei insgesamt 5 Welpen. Diese Erkrankung, so die Auskunft mehrer Fachleute, würden das gesamten Auge innerhalb eines Jahres unrettbar zerstören. Nachforschungen legten den Verdacht sehr nahe, dass wir dieses Problem mit den Genen unserer Hündinnenlinie mit erworben hatten. Die Entscheidung, die 5 betroffenen aber ansonsten sehr munteren  Welpen einzuschläfern, war die schwerste unserer gesamten züchterischen Laufbahn. Gleichzeitig stellte sich damit für uns die Frage, ob eine Fortführung dieses Hobbies wirklich noch Spaß machen konnte.

 Die Tatsache, dass Sie heute diese Seite betrachten können, ist das Ergebnis unserer Überzeugung, dass auch die schlechtesten Erfahrungen einen guten Kern haben können. Wir haben unsere beiden Zuchthündinnen noch 1999 an gute Freunde abgegeben und für jede weitere Zuchtverwendung gesperrt. Danach haben wir viele Gespräche geführt, noch mehr Theorie gebüffelt und uns dann für einen Welpen des Ashgate Kennel der Familie Thompson aus der englischen Grafschaft Somerset beworben, wohl wissend, dass gerade ein Welpe aus England das Risiko mit sich bringt, nach dem Umzahnen einen Hund zu haben, der die deutschen Zuchtbestimmungen wegen zu großer Zahnverluste vielleicht nicht erfüllt.

 Kurz vor Weihnachten 1999 bekamen wir dann eine Chance, die für uns einem Lotteriegewinn gleich kam- Mrs. Sue Thompson bot uns Tammy an, eine drei Jahre alte, zuchterfahrene Hündin, die zudem noch trächtig abgegeben werden sollte.

Wir nahmen,  nach eingehender Befragung unseres Kontos, diese einmalige Gelegenheit wahr und holten Tammy im Januar 2000 direkt in England ab. Mit diesem Hund erhielten wir eine optimale Ausgangsbasis für unsere weiteren Zuchtüberlegungen und zudem eine Hündin, die auch als tragende Säule unseres heutigen Rudels ein Gewinn ist. Willi, der ja das gleiche Gen-Risiko in sich trägt, wie seine Schwester, ist heute Herrchens persönlicher Kuschelhund und zudem, dank Tammys Talent, der beste Rudelführer, den man sich als Züchter wünschen kann.

Mit dem Kauf von Tammy erkannten wir aber auch, dass die Rassezucht mehr ist, als nur der Versuch, möglichst schöne Westies zu erzeugen. Wir begannen, uns sehr viel mehr Gedanken zur Genetik zu machen und konnten dann, im Sommer 2002, einen ersten wirklichen Durchbruch erreichen. Mit unserem Welpen „Black Watch Ladykiller“ züchteten wir einen Rüden, der heute als erfolgreichster Ausstellungshund seiner Rasse in Thailand lebt und dort maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der West Highland White Terrier in diesem Land haben wird. Mittlerweile haben sich auch freundschaftliche Kontakte in viele andere Länder ergeben. Wir sind uns aber bewusst, dass wir mit unserer Zucht erst am Anfang eines langen, verantwortungsvollen Weges stehen. Gern sind wir jedoch bereit, diese Herausforderung anzunehmen.

 Unser Namensgeber, das 1st Batallion „The Black Watch“ , Royal Highland Regiment, mit seinem Stammsitz in Perth/ Scotland, hat dies im Oktober 2003 anerkannt und uns auch von seiner Seite die Berechtigung zum Führen dieses traditionsreichen Namens und des markanten Tartans (Schottenkaro) erteilt.